Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin ist eine über 2000 Jahre alte Heilmethode aus dem asiatischen Raum. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sie sich auch in Europa immer mehr verbreitet und zu der häufigsten alternativen Therapieform entwickelt. Sie besteht aus mehreren Teilgebieten, wovon die Akupunktur das bekannteste ist, aber auch Moxibustion, Schröpfen, Kräutertherapie, Ernährung und Lebensführung gehören dazu.

Die TCM baut auf einem in sich geschlossenen, ganzheitlichen Betrachtungssystem des Menschen auf. Auf den ersten Blick wirken ihr Denkmodell und die verwendeten Begriffe sehr fremd und man wird vergebens versuchen, chinesische Diagnosen wie Milz-Qi-Schwäche oder Leberblutmangel in entsprechende westliche medizinische Begriffe zu übersetzen. Je tiefer man jedoch in die Materie eintaucht, umso klarer wird es, wie logisch, einfach und dennoch umfassend in diesem System die Voraussetzungen für Gesundheit bzw. die Ursachen von Krankheit definiert sind.

Als Krankheitsursachen gelten in der TCM Muster von Disharmonie, Säfte- oder Qi-Mangel in Organen bzw. Funktionskreisen sowie pathogene Faktoren und Stauungen, welche sich anhand verschiedener Symptome äußern können. Die Behandlung zielt darauf ab, diese Ursachen zu erkennen, zu beseitigen und auf diese Weise wieder ein harmonisches Zusammenspiel zwischen den einzelnen Organfunktionen herzustellen.  

Akute Beschwerden verbessern sich schneller, bereits länger andauernde Krankheiten brauchen etwas mehr Zeit. Auch präventiv kann die TCM sehr gut für die Erhaltung der Gesundheit eingesetzt werden.

Diagnostik:

Für die Aufdeckung der pathogenen Muster und die Erstellung einer TCM-Diagnose ist eine gründliche Anamnese äußerst wichtig. In einem umfassenden persönlichen Gespräch geht es um Ihre akuten Beschwerden, aber auch um bisherige Erkrankungen, um familiäre Dispositionen, um Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und um emotionale Belastungen im beruflichen und privaten Umfeld. Erfahrungsgemäß sollten Sie für dieses Erstgespräch zwischen einer und anderthalb Stunden einplanen.

Weitere wichtige Diagnosemittel sind die chinesische Zungendiagnostik mit der genauen Betrachtung von Größe, Form, Farbe, Belag und Beschaffenheit der Oberfläche der Zunge sowie die Beurteilung des Pulses mit seinen unterschiedlichen Qualitäten.

Nach der Erstellung einer Diagnose bespreche ich mit Ihnen einen individuell angepassten Therapieplan. Häufig ist die Kombination mehrerer Methoden sinnvoll. 

Akupunktur

Bei der Akupunktur handelt es sich um eine Methode, bei der durch das Setzen feiner Nadeln in genau definierte Punkte am Körper Reize erzeugt werden. Sie kann unterschiedliche Ziele haben. 

Hat sich zum Beispiel aufgrund einer lokalen, muskulären Überbelastung ein Stau des sogenannten Qi-Flusses in einem Meridian gebildet, was mit Schmerzen einhergeht, bewirkt das Stechen der Nadeln, dass sich der Stau vermindert oder auflöst und somit auch die Schmerzen zurückgehen. 

Die Akupunktur unterstützt den Körper, wieder in ein stabiles Gleichgewicht zu finden, indem die Funktionalität geschwächter Organe durch eine gezielte Anregung und Stärkung verbessert wird.

Bei Kindern kommt anstelle von Nadeln ein vollkommen schmerzfreier Akupunkturlaser zum Einsatz.

Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur nutzt die Gegebenheit, dass die Anatomie des Körpers komplett auf dem Ohr abgebildet wird und somit alle Organe und Strukturen des Körpers über das Ohr als Reflexzone stimuliert werden können. Die Ohrakupunktur wird häufig eingesetzt bei allergischem Geschehen und bei psychischen Beeinträchtigungen, z.B. bei Stress und starker Anspannung, aber auch zur Entwöhnung bei Rauchern und bei Kindern mit ADHS. Oft ist eine Kombination mit der Körperakupunktur sinnvoll.

Moxibustion

Durch die Erwärmung bestimmter Akupunkturpunkte kann die Wirkung vor allem bei Mangel- bzw. Kältezuständen verstärkt werden. Sehr gerne arbeite ich mit der „heißen Nadel“. Hierbei wird Beifußkraut (Artemisia vulgaris) direkt auf die Akupunkturnadel gesteckt und angezündet, sodass sich über die Nadel eine intensive, langanhaltende Wärme im entsprechenden Punkt ausbreiten kann.

Schröpfen

Von dieser Methode gibt es mehrere Formen – ich wende das trockene Schröpfen und die Schröpfkopfmassage an.

Beim trockenen Schröpfen wird mithilfe einer Flamme in den Schröpfgläsern ein Unterdruck erzeugt, sodass sie sich an der Körperoberfläche festsaugen. Durch die Sogwirkung werden die Durchblutung und der Stoffwechsel des Gewebes an der betreffenden Stelle stark angeregt. Häufig nutzt man dies für bestimmte Reflexzonen auf dem Rücken, um geschwächte innere Organe gezielt zu stärken.

Die Schröpfkopfmassage wird gerne zur Behandlung von Muskelverspannungen und -verhärtungen eingesetzt.

Chinesische Kräutertherapie

Zur Unterstützung der Behandlung können bewährte Kräuterrezepturen eingesetzt werden. Diese Rezepturen werden aus original chinesischen Zutaten in einer Berliner Apotheke zusammengestellt und kontrolliert.